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01. La tuSa voce
02. Noches de verano
03. La martiniana
04. Hijo de la luna
05. Luna de abril
06. Amanecí otra vez
07. Cuando no estás
08. Nube blanca
09. Stella della strada
10. La gatta
11. La luna
12. Nannaré
13. El jangandero
14. Cucurrucucú paloma
15. Mi voz
16. Potrai
17. Buonanotte fiorellino
18. La marea
19. Puncha la rosa
20. Dicitancella

OriginaltextgDeutsch


13. Der Flösser

Eduardo Falú

Aufrecht, wie ein Baumstamm seines Flosses
treibt der Flösser vorbei
als wüsste er nicht, dass
der gefällte Schatten der Bäume
den er den Fluss hinunterfährt
vom Sägewerk verschlungen wird
mit der Macht der Strömung.
Er fährt den Fluss hinunter
und lässt sein Leben zurück
im rotschlängelnden Wasser
treibt mit dem Schatten des Lebens
im gleissenden Mondlicht
und nimmt auf seinem Weg
das holzgewordene Herz des Frühlings mit.
Er handelt mit den gefällten Bäumen
die wie er, still dahintreiben
zum letzten Bestimmungsort
des Holzes ...

Flussabwärts fahre ich mein Floss
den Oberlauf des Paraná hinunter
mit dem Gewicht des gefällten Schattens der Bäume
auf der Suche nach dem Horizont
den Fluss hinuntertreibend.

Flussabwärts, flussabwärts, flussabwärts
mit Herzblut singe ich mein Lied
und in diesem Traum von Leben und Arbeit
wird mein Herz zu einem ‚camalote’. *

Flösser, Flösser
es ist mein Schicksal, auf dem Fluss zu fahren
von dort, wo das Holz geschlagen wird
mit der Sehnsucht des Wassers
das ruhig dahinfliesst.


Vater Fluss, deine goldleuchtenden Schuppen
sind das Fieber, das mich weiter und weiter treibt
ich folge deinem flüchtigen Horizont
und das Wasser nimmt mein Leben mit.

Baumstamm um Baumstamm
Himmel und Wasser, Sonne und Regen
eine Fatamorgana, die niemals aufhört
der Fluss, eine wundersame Wasserschlange
mit schlammfarbener Haut
es verzehrt mich die Leidenschaft
auf dem Fluss zu treiben.

Flösser, Flösser …

* rotblühende Wasserpflanze